Das Vorgehen bei der Erhebung sowie die Ergebnisse wurden in verschiedenen Berichten dokumentiert. Diese stehen auf der Publikationsseite zum Herunterladen zur Verfügung. In den einzelnen Dokumenten sind jeweils verschiedene Schwerpunkte gesetzt, die auf der Publikationsseite jeweils kurz beschrieben sind.
Die Clearingstelle Verkehr ist im DLR-Institut für Verkehrsforschung angesiedelt und übernimmt die Funktion einer zentralen Anlaufstelle. Sie sammelt und vermittelt Informationen über vorhandene Erhebungen und stellt diese potentiellen Datennutzern bereit. Informationen zu weiteren Erhebungen (wie beispielsweise zur KiD 2002, MiD 2002, Prognose der deutschlandweiten Verkehrsverflechtungen 2025, Mobilitätspanel 1994 - 2008, SrV 2008) sowie deren Nutzungsbedingungen finden Sie dort.
Grundsätzlich basiert die MiD 2008 auf dem Erhebungsdesign der MiD 2002. Das Ziel bestand darin, die Zeitreihe fortzuschreiben und das Design moderat anzupassen. So wurde beispielsweise erstmals die Möglichkeit angeboten, den Haushaltsfragebogen online auszufüllen. Das Untersuchungsdesign und das Vorgehen bei der Erhebung sind im Methodenbericht dokumentiert. Hinweise zur Vergleichbarkeit einzelner Variablen sind im Nutzerhandbuch (speziell im Anhang Variablenvergleich MiD 2002 und MiD 2008) zu finden.
Die MiD-Erhebungen stellen wichtige Ergebnisse zur Alltagsmobilität der deutschen Wohnbevölkerung zur Verfügung. Diese fließen einerseits in die Verkehrsplanung ein und stellen andererseits eine breite Datengrundlage für die Mobilitätsforschung zur Verfügung. Mithilfe der MiD kann die Mobilität der Deutschen auf fünf Auswertungsebenen betrachtet werden:
Zusätzlich werden auf allen fünf inhaltlichen Ebenen Raumvariablen bereitgestellt, so dass zum Beispiel Auswertungen nach Bundesländern oder Kreistypen möglich sind. Die fünf Auswertungsebenen finden sich im Tabellenband, im Tabellierungswerkzeug MiT sowie in den einzelnen Datensätzen wieder.
Details zum Umgang mit den verschiedenen Ebenen sowie zu den verfügbaren Variablen der Datensätze und des MiTs finden Sie im Nutzerhandbuch speziell in den Anhängen Variablenübersicht und Tabellierungswerkzeug MiT.
Die Daten liefern gewichtete Verteilungen und Mittelwerte sowie Hochrechnungen der Stichprobenmerkmale auf die entsprechende Grundgesamtheit. Weitere Informationen dazu finden Sie ebenfalls in Nutzerhandbuch.
Die Daten können Sie über die Clearingstelle Verkehr am DLR-Institut für Verkehrsforschung bestellen. Es gelten die Allgemeinen Bedingungen zur Nutzung von Daten des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS). Nach Eingang des Bestellformulars erhalten Sie innerhalb weniger Werktage die DVD mit den MiD-Daten und ausführlichen Materialien zur Studie. Ihre Zugangsdaten zur Nutzung des Tabellierungswerkzeugs MiT erhalten Sie per E-Mail direkt im Anschluss an Ihre Registrierung.
Für die Bereitstellung der MiD 2008-DVD wird von der Clearingstelle Verkehr ein Bereitstellungsentgelt in Höhe von 100 Euro (zuzüglich Mehrwertsteuer) erhoben. Ist eine kommerzielle Nutzung der Daten geplant, entstehen gegebenenfalls weitere Gebühren. Die konkreten Preise und Bedingungen entnehmen Sie bitte den Allgemeinen Bedingungen zur Nutzung von Daten des BMVBS.
Die Datensätze der MiD 2008 sind in den Formaten der gängigen Statistikprogramme SPSS, SAS sowie Stata verfügbar. Neben den gelabelten Datensätzen ist im Codeplan (siehe Anhang des Nutzerhandbuchs) die Bedeutung der einzelnen Codes dokumentiert.
Auch bei der MiD 2008 wurde von verschiedenen regionalen Auftraggebern innerhalb Deutschlands die Möglichkeit genutzt, die Basisstichprobe im eigenen Gebiet zu erweitern. Mithilfe dieser aufgestockten Stichproben sind regional auch Auswertungen unterhalb der Bundeslandebene möglich. Diese Ergebnisse liegen getrennt von denen der Basisstichprobe bei den einzelnen Auftraggebern vor. Bei Interesse an Ergebnissen einzelner regionaler Aufstockungen kann der Kontakt zu einem regionalen Ansprechpartner durch die Clearingstelle Verkehr vermittelt werden.
Bei Interesse an Ergebnissen einzelner regionaler Aufstockungen kann der Kontakt zu einem regionalen Ansprechpartner durch die Clearingstelle Verkehr vermittelt werden.
Neben den Raumvariablen wie z.B. Bundesland oder Kreistyp, die in den MiD-Datensätzen vorhanden sind, gibt es einen weiteren separaten Regionaldatensatz mit Angaben zu Siedlungs- und Bevölkerungsdichte, zu Infrastrukturmerkmalen und ökonomischen Kenngrößen. Eine Zuspielung der Regionalinformationen zu den übrigen MiD-Datensätzen ist problemlos über die Haushalts-ID möglich. Aus datenschutzrechtlichen Gründen wird die Regionaldatei ausschließlich an Forschungseinrichtungen oder Forscher zu wissenschaftlichen Zwecken bereitgestellt. Zur Bestellung der Regionaldatei müssen Sie einen Vertrag ausfüllen und an das BMVI senden. Den Vertrag mit einem Infoblatt zur Nutzungsmöglichkeit der Mikrodaten sowie eine ausführliche Dokumentation der Raummerkmale finden Sie auf der Internetseite der DLR Clearingstelle Verkehr.
Die Daten der MiD 2008 liegen in fünf Teildatensätzen vor. Diese beschreiben auch die Ebenen der Analyse: Haushalte, Personen, Wege, Autos, Reisen. Im Nutzerhandbuch wird ausführlich beschrieben, welche Analyseebene für welche Auswertung verwendet wird und was dabei zu beachten ist (wie zum Beispiel Stichtagsmobilität versus allgemeine Nutzungshäufigkeit der Verkehrsmittel). Die Grundgesamtheit der MiD 2008 umfasst die Wohnbevölkerung der Bundesrepublik Deutschland. Sollen für diese Grundgesamtheit repräsentative Ergebnisse ermittelt werden, sind bei eigenen Auswertungen der Datensätze Gewichtungsfaktoren zu verwenden. Diese gleichen die Ziehungswahrscheinlichkeiten aus sowie die relevanten Randverteilungen an die der jeweiligen Grundgesamtheit an. Möchte man auf die Grundgesamtheit hochgerechnete Absolutwerte bestimmen, sind die Hochrechnungsfaktoren zu verwenden. Im Ergebnis entsprechen die hochgerechneten Fallzahlen der Anzahl der jeweils betrachteten Einheit (beim Personendatensatz ist dies die Anzahl der Personen in der BRD (82,2 Mio.)) Hinweise dazu finden Sie ebenfalls im Nutzerhandbuch. Es wird empfohlen für jede Auswertung immer auch auf die Fallzahlen in den einzelnen Analysegruppen zu schauen. Aussagen, die auf niedrigen Fallzahlen basieren, sind lediglich als Trend interpretierbar.
Grundsätzlich sollten deskriptive Auswertungen einzelner Variablen immer gewichtet durchgeführt werden. Bei der Anwendung multivariater Verfahren und Modelle (wie z.B. Regressionsmodelle, MANOVA) werden die Gewichte in der Regel nicht berücksichtigt. Mehr Informationen zur Bildung der Gewichtungs- und Hochrechnungsfaktoren finden Sie im Nutzerhandbuch.
Für Auswertungen mit räumlichem Bezug werden in den Datensätzen verschiedene räumliche Klassifikationen angeboten. Grundsätzlich muss vor jeder Auswertung die passende Raumvariable ausgewählt werden. Bei räumlichen Auswertungen sollten folgende Dinge beachtet werden:
Die MiD hat die Aufgabe, Mobilitätskenngrößen für Deutschland, einzelne Bundesländer sowie verschiedene Raumkategorien zu ermitteln. Die Repräsentativität der Ergebnisse für diese Gebiete wird durch die Ziehung der Gemeindestichprobe und die Gewichtung gewährleistet. Die Abbildung der Mobilität einzelner Gemeinden ist nicht Aufgabe der Basisstichprobe und die auf dieser Ebene vorliegenden Fallzahlen ermöglichen keine zuverlässigen Aussagen zu einzelnen Gemeinden. Eine Ausnahme stellen hier die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen dar. In allen anderen Regionen und Städten sind solche Auswertungen nur möglich, wenn die Basisstichprobe regional aufgestockt wurde.
Eine Verknüpfung der einzelnen Datensätze ist über Schlüsselvariablen möglich. In jedem Datensatz ist die Haushalts-ID (hhid) enthalten und je nach Ebene befinden sich weitere IDs im Datensatz. Will man z.B. Wegeeigenschaften mit dem Personendatensatz verknüpfen, dann erfolgt dies über die Schlüsselvariablen Haushalts- und Personen-ID (hhid und pid). Weitere Informationen zur Datenstruktur und Datennutzung finden Sie im Nutzerhandbuch.
Der Anteil fehlender Werte (verweigert, weiß nicht, keine Angabe) ist bei den meisten Variablen der MiD sehr gering (unter 1%) und somit vernachlässigbar. Bei einigen wenigen Variablen ist dieser Anteil höher. Z.B. liegt bei 13% der Haushalte keine Angabe zum Haushaltsnettoeinkommen vor. Hier ist es evtl. sinnvoll, die Verteilung mit anderen Studien zu vergleichen, z.B. mit der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe. Neben den fehlenden Werten (verweigert, weiß nicht oder keine Angabe) gibt es bei einer ganzen Reihe von Variablen fehlende Werte aufgrund des Erhebungsdesigns, aus inhaltlichen Gründen oder aufgrund der Nicht-Beantwortung einer vorhergehenden Frage. Dennoch ist der Stichprobenumfang meist ausreichend groß, um zuverlässige Aussagen treffen zu können. Eine einfache Möglichkeit zum Umgang mit den fehlenden Werten ist die Annahme, dass bei den Haushalten oder Personen ohne Angabe die gleiche Verteilung der Antworten vorliegt wie bei den Haushalten oder Personen mit Angabe. Komplexere Herangehensweisen über das soziodemographische Profil der antwortenden und nicht antwortenden Haushalte / Personen sind möglich, aber in den meisten Fällen nicht nötig. Weitere Informationen zu fehlenden Werten finden Sie im Nutzerhandbuch.
Neben einer formalen Aufbereitung der Rohdaten wurden inhaltliche Bereinigungen und Plausibilisierungen vorgenommen. Dies erfolgte grundsätzlich analog zum Vorgehen bei der MiD 2002. Im Nutzerhandbuch (speziell im Anhang Variablenaufbereitung) wird für jede Variable dokumentiert, welche Bereinigungsschritte erfolgt sind. Außerdem wird die Bildung der analytischen Variablen (wie zum Beispiel Hauptwegezweck, Hauptverkehrsmittel oder Haushaltstypen) ausführlich beschrieben. Das Public Use File (PUF) (Nutzerhandbuch, Anhang 4: Codeplan) enthält neben den bereinigten und plausibilisierten Daten zusätzlich die analytischen Variablen sowie die Merkmale des geografischen Raums. Die lediglich formal bereinigten Originalvariablen werden im Zusatzfile (Nutzerhandbuch, Anhang 4: Codeplan) bereitgestellt.
Ein Ergebnis der im Vorfeld der MiD 2002 durchgeführten Methodenstudie war die Überschätzung der berichteten Wegelängen. Entsprechend diesem Ergebnis wurden die Angaben zur Entfernung in Abhängigkeit des Verkehrsmittels nach unten korrigiert. Im Nutzerhandbuch werden die Aufbereitungsschritte der Wegelänge ausführlich beschrieben.
Von einem Weg wird gesprochen, wenn sich eine Person von einem Ort zu einem anderen Ort bewegt. Hin- und Rückweg werden als zwei Wege gezählt. Erfolgt auf dem Weg zu einem Ziel der Umstieg zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln, so bleibt es weiterhin ein Weg. Für einen Weg werden alle genutzten Verkehrsmittel erhoben. Nicht dokumentiert ist der Zeit- und Entfernungsanteil, der bei einem Weg auf die einzelnen Verkehrsmittel entfällt. Der Fußweg zum Auto zählt generell nicht als separater Weg. Die Angabe "zu Fuß" kann aber bei der Nennung aller für einen Weg genutzten Verkehrsmittel enthalten sein. Ob eine Person für einen Weg die Verkehrsmittel "zu Fuß" und "Auto" oder nur "Auto" angibt, hängt von der subjektiven Einschätzung des Befragten ab. Zumeist wurde kein Fußweg genannt. Lediglich in vier Prozent aller Fälle, bei denen das Auto genutzt wurde, hat die Person auch "zu Fuß" angegeben. Die Definition eines Weges sowie weiterer zentraler Begriffe finden Sie auch im Nutzerhandbuch und im Ergebnisbericht.
Unter Wirtschaftsverkehr werden alle Wege in Ausübung des Berufs verstanden. Der über die MiD abgebildete Wirtschaftsverkehr setzt sich aus den regelmäßigen beruflichen Wegen (rbW) und den dienstlichen Wegen zusammen. Zu den rbW gehören alle regelmäßig von Personen durchgeführten Wege, die während der Arbeitszeit aufgrund ihres Berufs anfallen. Diese Wege wurden in einem separaten Befragungsmodul erhoben, das sich an spezielle Berufsgruppen richtet (z.B. Handwerker, Postboten, Vertreter). Auch Personen, die nicht regelmäßig während ihrer Arbeitszeit Wege durchführen, können am Stichtag zum Beispiel eine Dienstreise unternommen haben. Diese Wege wurden im Rahmen des Wegeprotokolls am Stichtag erhoben. Eine Definition von regelmäßigen beruflichen Wegen und Wirtschaftsverkehr sowie weiterer zentraler Begriffe finden Sie auch im Nutzerhandbuch und im Ergebnisbericht.